- Infrarottechnik
- Infrarottechnik,technische Nutzung des langwelligen elektromagnetischen Spektralbereichs (Infrarot) zur Übertragung von Daten. Infrarotverfahren kommen ohne Übertragungsmedium (»drahtlos«) u. a. im Bereich der Unterhaltungselektronik (z. B. Fernbedienung) und mit Lichtwellenleitern bei der optischen Datenkommunikation zum Einsatz.Drahtlose Infrarotdatenübertragung ist auf kurze Entfernungen von wenigen Metern beschränkt und erfordert eine direkte Sichtverbindung. Der vorherrschende Standard wird von der Infrared Data Association (IrDA) festgelegt. Eine typische Anwendung dieser Technik ist die kabellose Anbindung von Peripheriegeräten (Drucker, Maus, Stift-Scanner), PDAs, Mobiltelefonen und Digitalkameras an einen PC oder ein Notebook. Als Sender kommen dabei Infrarotdioden (IR-LED) im Wellenlängenbereich von 0,85 µm bis 0,9 µm zum Einsatz, als Empfänger dienen Fotodioden. Eine komplette IrDA-Einheit mit Infrarot-LED, Fotodiode und der gesamten Sende- und Empfangselektronik kann heute kompakt und kostengünstig auf einem SMD-Modul untergebracht werden.Die Breitbanddatenübertragung über Glasfaserkabel nutzt drei Ausschnitte des nahen Infrarotbereichs, die sog. optischen Fenster: Das erste Fenster (Wellenlängen zwischen 0,8 µm und 0,9 µm) war der Bereich, für den die ersten Halbleiterwandler verfügbar waren; das zweite Fenster (um 1,3 µm) zeichnet sich durch eine minimale Dispersion (störende Laufzeitstreuung) aus, und das dritte Fenster (um 1,6 µm) ermöglicht wegen der minimalen Dämpfung der elektromagnetischen Wellen lange Übertragungssstrecken ohne Zwischenverstärker.TIPP:Die Infrarotanbindung von Geräten ist nur über relativ kurze Strecken möglich (ca. 1 m), eine direkte Sichtverbindung ist erforderlich. Innerhalb dieser Entfernungen kann das Infrarotlicht aber auch mit einem Spiegel umgelenkt werden, etwa, wenn die räumlichen Verhältnisse keine geradlinige Verbindung zulassen.
Universal-Lexikon. 2012.